Zum Inhalt springen

Rückblick

2023

Lunula von Peter Boy, Trierer Domschatz

24. November 2023 bis 23. Januar 2024

Bei unserer diesjährigen Weihnachtsausstellung richten wir den Blick nicht auf die Heilige Familie, sondern auf scheinbare Randfiguren: die Engel. Ein Engel ist es, der Maria verkündet, dass sie Gottes Sohn gebären wird. Ebenso ist es ein Engel, der Josef davon abhält, seine Verlobte zu verstoßen und ihn rechtzeitig warnt, seine Familie vor Herodes in Sicherheit zu bringen. Engel sind es auch, die den Hirten die frohe Kunde von Jesu Geburt übermitteln. Ohne sie ist das Weihnachtsgeschehen so nicht denkbar. Doch was sind Engel eigentlich? Gibt es sie nur im Christentum? Und warum üben sie bis heute eine Faszination auf die Menschen aus - ganz unabhängig davon, ob diese gläubig sind oder nicht? Diesen Fragen möchten wir in unserer Weihnachtsausstellung auf den Grund gehen.

... geschrieben auf Munitionskisten. Ikonen gegen den Krieg

20. April 2023 bis 23. Juli 2023

Seit Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen in der ostukrainischen Donbass-Region im Jahr 2014 arbeiten Oleksandr Klymenko und Sofia Atlantova mit dem Material der Deckel und Böden von Munitionskisten. Oleksandr Klymenko erlebte 2014 durch die Fenster seines Ateliers täglich, wie Krankenwagen Schwerverletzte von der Front im Donbass in ein Militärkrankenhaus brachten. Er reiste selbst in die Region, um sich vor Ort einen Eindruck von der Situation zu machen. Dort fielen ihm die zahlreichen Munitionskisten auf, die die russische Armee zurückgelassen hatte. Er beschloss, sie als Malträger für seine Ikonen zu verwenden und somit etwas Todbringendes in etwas Lebensstiftendes umzuwandeln. Aus Behältern für Kriegsgerät schuf er göttliche Bilder. Inzwischen waren seine Ikonen in mehr als 13 Ländern und an mehr als 90 Ausstellungsorten zu sehen: Ein Mahnmal gegen den Krieg und Aufruf zum Handeln für den Frieden.

2022

Blick in die Ausstellung 'Im Zeichen des Kreuzes - Eine Welt ordnet sich neu'

25. Juni bis 27. November 2022

Große Landesausstellung in drei Museen

Im Rahmen der großen Landesausstellung "Der Untergang des Römischen Reiches" zeigt das Museum am Dom die Ausstellung "Im Zeichen des Kreuzes - eine Welt ordnet sich neu". Der Blick des Museums am Dom richtet sich insbesondere auf die Mosel- und Rheinregion von den Anfängen des Christentums bis ins 7. Jahrhundert. Die Ausstellung zeigt, wie die christliche Kirche in das Machtvakuum treten konnte, das durch den Zerfall des Römischen Reiches und durch die allmähliche Auflösung der römischen Verwaltungsstrukturen entstand. Außerdem verfolgt sie, welche Rolle die Kirche bei der Weitergabe römischer Traditionen spielte. In die bewegten Zeiten des untergehenden Römischen Reiches fällt auch der Aufschwung des christlichen Glaubens. Die Kirche und ihre Bischöfe wussten das langsam entstehende Machtvakuum zu nutzen und übernahmen zunehmend auch weltliche Aufgaben, die ihren politischen Einfluss stärkten. In kaum einer anderen Stadt lassen sich die Anfänge des Christentums so gut nachvollziehen wie in Trier. Das frühchristliche Gräberfeld unterhalb der ehemaligen Bischofskirche St. Maximin bringt einmalige Einblicke in die Traditionen und Lebensumstände der frühen Christen.

Trailer zur Landesausstellung "Der Untergang des Römischen Reiches"

2021

Das Weihnachtsgeschehen bietet für Künstler viele Möglichkeiten zur Gestaltung. Bilder von Stall und neugeborenem Kind, von Hirten und Königen gab es in der Vergangenheit allerorten – ganz zu schweigen von den Krippendarstellungen, dem vielleicht erfolgreichsten Weihnachtsbild.

Unsere Ausstellung zeigt solche Bilder aus eigenen Beständen, aber auch Leihgaben von den Klüsserather Krippenfreunden sowie aus dem Trierer Domschatz. Daneben waren wir auf der Suche nach zeitgenössischen Formulierungen des Weihnachtsgeschehens. Diese sind weitaus seltener und deshalb auch in der Minderheit.

Das Museum am Dom zeigt zur Wiedereröffnung ab Samstag, dem 13. März 2021 eine neue Foyer-Ausstellung unter dem Titel „gemeinsam einsam“.

Anhand von Gemälden, Fotografien und Skulpturen werden Bilder von menschlicher Gemeinschaft, aber auch von Einsamkeit und Alleinsein in Erinnerung gerufen, die wir alle auf die eine oder andere Art aus eigener Erfahrung kennen  - und die wir in den vergangenen Monaten erlebt und durchlebt haben.

Dabei zeigt sich, dass Einsamkeit und Gemeinsamkeit sich oft näher sind, als man denkt: der Einsame kann gehalten, unsichtbar begleitet sein; und Gemeinschaft verbirgt oft großes Alleinsein.

Die Ausstellung ist eine Einladung, über diese Verbindungen und Zusammenhänge und über unsere Erfahrungen mit Distanz, Abstand und Maskierung in den vergangenen Monaten nachzudenken.

Das Museum am Dom geht neue Wege: mit einer Ausstellung über die Kunst des Holzschnitts präsentiert sich das Museum ab dem 28. August in der Pfarrkirche St. Laurentius in Saarburg. Unter dem Titel "In Holz geschnitten - Holzschnitte aus der Sammlung des Museums am Dom Trier" werden Grafiken vom 16. bis zum 21. Jahrhundert gezeigt.

Dabei geht es zum einen um die Geschichte des Holzschnitts als künstlerische Technik, zum anderen auch um die Frage, wie eine solche Sammlung ustande kommt und nach welchen Kriterien das Museum am Dom sammelt.

Die Ausstellung wird am Freitag, dem 28. August um 19 Uhr in der Laurentiuskirche in Saarburg
mit einem Einführungsvortrag von Museumsdirektor Markus Groß-Morgen eröffnet. Interessierte sind herzlich willkommen.

Die Ausstellung ist bis zum 19. September 2021 (täglich von 10 bis 17 Uhr) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

2019

29. November 2019 bis 26. Januar 2020

Mit Leihgaben aus dem Museum Gherdëina in St. Ulrich (Südtirol) sowie zahlreichen privaten Leihgaben erhalten Sie einen Einblick in die Geschichte der Krippen-Schnitzkunst im Grödnertal vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute.

Einen ersten Aufschwung erlebte die Krippenschnitzkunst nach dem Verbot der öffentlichen Krippen durch Kaiser Josef II. im Jahre 1782. So entstanden in der Zeit des Biedermeier erstmals Krippen in großer Zahl für private Haushalte.

Durch die im Jahre 1872 in St. Ulrich gegründete Schnitzschule gab es bis weit ins 20. Jahrhundert hinein immer wieder neue künstlerische Impulse. Neben den Figurenkrippen entstanden auch Reliefs und Blockkrippen.

Der Einsatz von Bildschnitzmaschinen stürzte das Schnitzhandwerk nach 1960 in eine Krise. Ab 1969 garantiert eine Schutzmarke für ausschließlich von Hand gearbeitete Holzskulpturen.

Die heutige Situation ist vom Nebeneinander von traditioneller Schnitzarbeit und dem Suchen nach neuen künstlerischen Formen auch im Krippenbau bestimmt.

Arbeiten von Künstlern aus dem Grödnertal/Südtirol

12. April bis 8. September 2019

Zug um Zug – der Titel der Ausstellung nimmt Bezug auf ein Werk der Ausstellung. Roland Perathoner hat bekannte Personen des öffentlichen Lebens in Südtirol als Figuren eines Schachspiels dargestellt: das Leben als großes Spiel um Anerkennung, Einfluss, Macht und Gewinn.

Aber zu einem menschlichen Miteinander braucht es noch mehr: beispielsweise Wertschätzung, Verständnis, Vertrauen, gegenseitigen Respekt und Begegnung auf Augenhöhe. Erst das macht aus Figuren Menschen!

Die Ausstellung versammelt Werke von elf Künstlern aus dem Grödnertal in Südtirol. Ausgewählt wurden Werke, die in der einen oder anderen Weise die Begegnung von Menschen mit sich selbst, mit anderen Menschen oder mit Gott zum Thema hatten. Dass Begegnungen und Beziehungen zwischen Menschen nicht immer gelingen und durchaus ihre Hindernisse haben, wird an vielen der Arbeiten deutlich.

Die ausgestellten Werke mögen den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung einen kleinen Eindruck vermitteln, wie sich aus der 400jährigen Tradition der Grödner „Herrgottschnitzer“ eine vielseitige Kunstszene entwickelt hat.

Folgende Künstler sind mit Werken in der Ausstellung vertreten:

  • Filip Moroder Doss
  • Armin Grunt
  • Gerald Moroder
  • Hubert Mussner
  • Eric Perathoner
  • Roland Perathoner
  • Ivo Piazza
  • Georg Demetz Pilat
  • Hermann Josef Runggaldier
  • Thaddäus Salcher
  • Flavio Senoner

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Kultur im Bischöflichen Generalvikariat Trier sowie der Diözesanstelle für Exerzitien, geistliche Begleitung und Berufungspastoral.

2018

Sonderausstellung vom 2. Dezember 2018 bis 27. Januar 2019

Staunende Hirten, lärmende Reiter, eine exotische Karawane und inmitten all dessen die Heilige Familie. Flankiert von Dattelpalmen findet das Weihnachtsgeschehen in einer barocken Ruine, eingebettet in der Tiroler Bergwelt, statt.

Wie ein barockes Welttheater breiten knapp 300 Einzelfiguren das Weihnachtsgeschehen für den Betrachter aus. Der Detailreichtum und die Erzählfreude lassen überall neue, spannende Szenen entdecken.

Die Ausstellung stellt die Tradition der barocken Papierkrippen aus Tirol vor. Sie zeigt anschaulich, wie diese Kunstwerke gefertigt wurden und welche Ideen und Geschichten sich hinter den dargestellten Szenen verbergen.

Ein vielfältiges Begleitprogramm rundet die Ausstellung ab und verkürzt die weihnachtliche Wartezeit.

Die große Papierkrippe ist eine Leihgabe des Diözesanmuseums Freising, weitere Figuren stellte die Tiroler Landesmuseen/Volkskundemuseum (vertreten durch die Tiroler Landesmuseen – Betriebsgesellschaft m.b.H. in Innsbruck) zur Verfügung.

5. Mai bis 21. Oktober 2018

Im Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag von Karl Marx beschäftigt sich das Bistum Trier in zahlreichen Veranstaltungen unter dem Titel "LebensWert Arbeit" mit einem wesentlichen Aspekt im Denken von Marx: der Arbeit.

Zentrales Element dieser Veranstaltungen ist die Kunstausstellung „LebensWert Arbeit“ im Museum am Dom, die sich an ein breites Publikum richtet und zeigen möchte, dass Arbeit mehr ist als Broterwerb.

Die rasanten Entwicklungen im Bereich der Arbeit, das Fortschreiten der technischen Möglichkeiten, die Auswirkungen der Globalisierung, all dies beschäftigt auch die Künstler/innen unserer Zeit. Zu sehen sind Gemälde, Videos, Fotos, Installationen und Skulpturen, u.a. von William Kentridge, Harun Farocki/Antje Ehmann und Vincent Fournier.

So verstand sich die Ausstellung in erster Linie als Anregung, über die Erscheinungsformen, Auswüchse und Entwicklungen von Arbeit in unserer heutigen Gesellschaft nachzudenken und sie zu hinterfragen, aber auch, eine über das rein Ökonomische hinausgehende Sichtweise einzunehmen und für ein integratives Verständnis von Mensch und Wirtschaft, von materiellen und immateriellen Werten zu sensibilisieren.

Die Kuratorin Frau Dr. Gabriele Lohberg stellte eine Ausstellung in sechs Themenbereichen mit national und international bekannten Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Besonderes Highlight der Ausstellung war auch nach dem Urteil vieler Besucher das von zwei Künstlern gestaltete Arbeitszimmer des ebenfalls aus Trier stammenden Nestors der katholischen Sozialethik, Oswald von Nell-Breuning.

Daneben wurden die Besucher durch die wechselnden Besetzungen im sog. „Labor“ immer wieder mit neuen Denkanstößen und Anregungen konfrontiert und konnten künstlerische und gestalterische Arbeit hautnah erleben.

Das Bistum Trier ist - wie das Museum Karl-Marx-Haus -  Kooperationspartner des Landes Rheinland-Pfalz sowie der Stadt Trier, die gemeinsam die große Landesausstellung "Karl Marx. Leben-Werk-Zeit.1818-1883" präsentieren. 
Gefördert mit Mitteln der Bischof-Stein-Stiftung im Bistum Trier - Kooperationspartner im Karl-Marx-Jubiläumsjahr. 


 

Einträge aus dem Besucherbuch:

"Inspirierend, nachdenklich, anregend ... beeindruckend. Eine großartige Ausstellung in Verbindung mit der Gesamt-Karl-Marx-Ausstellung."

"Eine sehr gute Ausstellung! Bitte lassen Sie das Arbeitszimmer (von Oswald v. Nell-Breuning) in ihrem Museum - für lange Zeit!..."

"Gut, dass sich das Dommuseum an der großen Marx-Ausstellung beteiligt!"

"Gute Ausstellung und "Ergänzung" zur Marx-Ausstellung."

"Sehr anregende Ausstellung, die viele überraschende Einblicke gewährt. Sehr freundlicher Ort."

"Als Arbeitsmediziner und Betriebsarzt ist es eine gelungene Besichtigung, ... Arbeit 4.0 ist das Thema und ich bin begeistert, wie sie die globalen Arbeitsbedingungen dargestellt haben. Danke!"

"Eine gelungene Ergänzung zu den anderen Karl-Marx-Ausstellungen, auch wenn der Name Karl Marx selten fällt. Kreativ, kritisch, zukunftsweisend. Herzlichen Dank."

 

2017

4. März bis 21. Mai 2017

Das Museum am Dom nimmt den diesjährigen Start der Misereor-Fastenaktion in Trier zum Anlass, eine Auswahl an Hungertüchern aus den letzten 40 Jahren auszustellen und gleichzeitig das aktuelle Hungertuch des nigerianischen Künstlers Chidi Kwubiri vorzustellen.

1976 griff Misereor die alte Tradition der mittelalterlichen Hunger- oder Fastentücher auf, die während der Fastenzeit in den Kirchen aufgehängt wurden und das Kreuz und den Altar, manchmal auch den ganzen Chorraum verhüllten.

Ein Rückblick auf einige Misereor-Hungertücher soll zeigen, wie diese alte Tradition mit neuem Leben gefüllt wurde: zeitgenössische Künstler aus unterschiedlichen Erdteilen formulieren ihre Sicht der Bedeutung Christi für das friedliche Zusammenleben der Völker. Weltweit verbreitet stellen die Hungertücher somit Zeugnis und Anfrage an uns dar.

Zum Künstler:

Chidi Kwubiri, geboren 1966 in Umuahia, Nigeria, ist ein international bekannter und viel beachteter Künstler. Er studierte Fine Arts an der Düsseldorfer Kunstakademie unter Professor Buthe und Professor A.R. Penck und schloss das Studium der Fine Arts als Meisterschüler bei Professor A.R. Penck ab.

"Was mich inspirierte, sind die beiden längsten Flüsse in Nigeria: die Ströme Niger und Benue. Sie fließen zusammen und existieren friedlich nebeneinander, obwohl sie aus verschiedenen Quellen stammen. Wenn diese beiden Naturkräfte tatsächlich zusammenkommen können, sich gegenseitig ihren Eindruck aufprägen können, sich gegenseitig halten können, sich ansehen und sich sagen können: ‚Schau, ich bin, weil du bist‘, dann ist das genau das, was ich versuche auszudrücken." (Chidi Kwubiri)

2016

Weihnachtskrippen polnischer Volkskünstler aus der Sammlung Gisela und Horst Riedel

27. November 2016 bis 22. Januar 2017

Weihnachtskrippen polnischer Volkskünstler stehen in diesem Jahr im Zentrum der Advents- und Weihnachtszeit im Museum am Dom. Bauern, Handwerker und Arbeiter schaffen meist aus einer tiefen Religiosität heraus Bildwerke, die sich mit ihrem Glauben, aber auch ihrem Alltag beschäftigen.
Das Ehepaar Gisela und Horst Riedel aus Wittstedt sammelt seit 35 Jahren die Schöpfungen dieser Volkskünstler. Die Präsentation im Museum am Dom zeigt ein Auswahl an Weihnachtsmotiven dieser Volkskunst, die sich leider im Niedergang befindet.

vom 14. Mai bis 16. Oktober 2016 zeigen die drei großen Trierer Museen:

"NERO - KAISER, KÜNSTLER UND TYRANN"

Kaum ein römischer Kaiser weckt so viel Interesse wie Nero (reg. 54 –68 n. Chr.). Erstmalig in Mitteleuropa widmet sich eine große Ausstellung an drei Standorten mit vielen hochkarätigen Exponaten aus dem In- und Ausland seinem Leben und den Folgen seiner Herrschaft, aber auch seinem heutigen Bild. Der Kaiser wird heute vor allem mit Verschwendungssucht, Größenwahn und Grausamkeit verbunden. Aktuelle Forschungen zeigen Nero jedoch in einem anderen Licht.

Gleich drei Museen widmen sich in Trier, der größten Römerstadt nördlich der Alpen, 2016 dem umstrittenen Kaiser.

Das Rheinische Landesmuseum Trier zeigt
„NERO – KAISER, KÜNSTLER UND TYRANN“,

das Stadtmuseum Simeonstift
„LUST UND VERBRECHEN. DER MYTHOS NERO IN DER KUNST“

und das Museum am Dom Trier

NERO - DER KAISER UND DIE CHRISTEN

In die Regierungszeit von Kaiser Nero fällt die erste große Christenverfolgung: um von dem Verdacht abzulenken, er selbst hätte den Brand von Rom veranlasst, schob Nero die Schuld auf die noch junge Gemeinschaft der Christen und ließ sie als Brandstifter verhaften und auf grausame Arten hinrichten.

Diese Begebenheit nimmt das Museum am Dom zum Anlass, das Verhältnis der Christen zum römischen Staat und die unterschiedlichen Verfolgungssituationen nach dem zugrunde liegenden Konflikt, nach Umfang sowie Rechtmäßigkeit hin zu untersuchen. Dabei wird deutlich, dass Neros Angriffe auf die Christen untypisch für die weiteren Verfolgungen in römischer Zeit waren.

Beispielhaft zeigt die Ausstellung dann an einzelnen Martyrien, unter welchen Bedingungen es jeweils zu Verfolgungen kam und welche Konflikte ihnen zugrunde lagen. Parallel dazu sollen ähnliche Fälle aus heutiger Zeit deutlich machen, dass die gleichen Grundmuster heute noch existieren.

2015

Sonderausstellung vom 23 November 2015 bis 24. Januar 2016

Anhand von Bildern, Skulpturen sowie Krippen erzählt die diesjährige Weihnachtsausstellung im Museum am Dom die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Johannes des Täufers bis zur Flucht nach Ägypten. Die Exponate zeichnen den Weg von Josef und Maria von Bethlehem nach Nazareth und schließlich bis Ägypten nach.

Dabei wird deutlich, wie das in den Evangelien berichtete Weihnachtsgeschehen durch Legenden bereichert und ausgedeutet wurde. Die Künstler nahmen diese Legenden gerne auf und nahmen sie in ihre Weihnachtdarstellungen mit auf.

Neben Werke alter christlicher Kunst treten Darstellungen der Ikonenmalerei sowie zeitgenössischer Kunst. Gemeinsam ist ihnen die Suche nach einem geglückten und erfüllten Mensch-Werden und Mensch-Sein in einer sich nach Friede sehnenden Welt.

Einen kleinen Schwerpunkt innerhalb der Ausstellung bildet eine neuerworbene Skulptur eines stehenden Jesuskindes. Sie dürfte in Süditalien im 18. oder frühen 19. Jahrhundert entstanden sein und zeichnet sich durch die eingesetzten Glasaugen und eine prächtige Lockenperücke aus. Mit anderen Zeugnissen der Jesuskindverehrung belegen sie die jahrhundertelange Verehrung der Jesuskindfiguren.

11. September 2015 bis 24. Januar 2016

Wir zeigen Ihnen ab dem 11. September 2015
in Zusammenarbeit mit der Antonia-Berning-Stiftung Weißenseifen
die Sonderausstellung: Antonia Berning. farben-reich

Alles entwickelt sich aus den Farbtönen“ sagte Antonia Berning über ihre Malweise.

Und was sich entwickelt, sind innere Bilder, die durch Form- und Farbgebung zu äußeren Bildern, zu Gemälden werden.

Antonia Berning hatte bei Ewald Mataré Bildhauerei studiert und bestritt ihren Lebensunterhalt in den ersten Jahren ihres Lebens als Künstlerin überwiegend mit bildhauerischen Arbeiten wie Grabmälern und anderen künstlerischen Gelegenheitsarbeiten. Durch ein Erlebnis an der französischen Kanalküste im Jahre 1958 brach ihre Vorliebe für die Malerei endgültig durch: „Das Festland im Rücken vor mir Strand Wasser Luft. Die 3 Elemente immer in ganz anderer Farbigkeit. Die Farbe haftet nicht an den Dingen, sie ist lichtverwandt. Es war für mich eine revolutionäre Wende. Ich kam nach Haus, packte nicht aus und malte gleich von da an mit Aquarell.“

Einen Höhepunkt ihres Werkes stellt ohne Zweifel der in den Jahren 1994-2000 entstandene „Farbraum“ dar, eine Folge von sieben großformatigen Gemälden, die Bezug aufeinander nehmen und einen Raum aus Farbe schaffen. Er steht im Mittelpunkt der Ausstellung, die darüber hinaus zum ersten Mal das Spätwerk der Künstlerin präsentiert.

Antonia Berning, Jahrgang 1921, erhielt ihre erste künstlerische Ausbildung in den Kriegsjahren 1943/44 an der Kunstakademie in Prag. Von 1945 bis 1949 studierte sie an der Kunstakademie Düsseldorf in der ersten Bildhauerklasse von Ewald Mataré sowie bei den Professoren Schmurr und Otto Pankok.

1950 übersiedelte sie in das kleine Dörfchen Weißenseifen in der nördlichen Eifel und war Mitbegründerin der Künstlersiedlung Michaelshag. Dort lebte und arbeitete Antonia Berning bis zu ihrem Tod im Jahre 2009.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen:

Antonia Berning. farben-reich. Trier 2015.

55 S., 38 Farbabb.

Preis: 10 Euro

2014

Sonderausstellung vom 11. April bis 14. September 2014

Das Museum am Dom zeigt in Zusammenarbeit mit Krüger Contemporary Art and Projects, Koblenz eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Jiři Keuthen (1951-2007).Die Ausstellung ist ein Beitrag des Museums zu den diesjährigen Heilig-Rock-Tagen des Bistums Trier vom 27. April bis 4. Mai 2014.

Einen Bericht über die Ausstellungseröffnung finden Sie hier .

Ein dreiteiliges Werk aus dem Jahr 1999 gab der Ausstellung ihren Titel: „Der Mensch braucht Haltung“ (vgl. nebenstehendes Foto). Es zeigt Menschen in unterschiedlichen Haltungen und stellt den Betrachter vor die Frage: Was gibt uns Haltung? Wem geben wir Haltung? Welche Konsequenzen hat eine klare Haltung?

Haltung zeigen und Position beziehen w aren für Jiři Keuthen zeit seines Lebens zentrale Anliegen, um die sein ganzes Werk k reiste. Er f orderte Haltung von sich und anderen. Kunst hatte für ihn eine gesellschaftliche Funktion und sollte etwas zur Veränderung, ja zur Verbesserung der Verhältnisse beitragen.

Für die Ausstellung in Trier wurden Bilder ausgewählt, die diesen Gedanken in mehrfacher Hinsicht beleuchten: Haltung als eigene Meinung und Position, die man vertreten muss, Haltung aber auch im Sinne von anderen Menschen Halt geben und nicht zuletzt Haltung als Lebensauffassung.Die Ausstellung im Museum am Dom möchte einladen, einen Einblick in das Schaffen des noch wenig bekannten Künstlers zu gewinnen, sein Werk und die spezifischen künstlerischen Qualitäten Jiři Keuthens zu entdecken und es im Kontext der traditionellen christlichen Kunst neu zu sehen. Die Ausstellung ist deshalb teilweise in die ständige Museumssammlung integriert und lädt zum Dialog über die Jahrhunderte hinweg ein. 

Zur Biografie des Künstlers:

Jiři Keuthen (1951 Goch – 2007 Neustadt)

Nach dem Studium an der Sozialakademie Arnheim und der Werkschule in Kleve unterhielt er Ateliers in Krefeld, Köln und New York, später in Koblenz, Macken (Mosel) und schließlich in Neustadt (Holstein). 1991/92 erhielt er eine Gastprofessur für Malerei an der Kunstakademie in Krakau. Ab 2004 arbeitete er bis zu seinem Tod als Kunstpädagoge am Psychatrium Heiligenhafen/Ostsee.

Eine erste Retrospektive fand im Jahr 2000 im Museum Schloss Moyland statt. Zuletzt zeigte das Berliner Kleisthaus 2013 Werke aus den Jahren zwischen 1982 und 2007.

2. bis 28. November 2014

Foto-Ausstellung in der Remise des Museums am Dom 

Seit 2001 gibt es auf dem Trierer Hauptfriedhof ein Kindergräberfeld mit einer großen Steinskulptur (s. Foto). Um die Skulptur herum, aber auch an anderen Stellen, gestalten Eltern die Gräber ihrer verstorbenen Kinder. Sie schaffen Orte, zu denen Familien immer wieder hinfinden, kleinste Gärten des Trostes. Hier pflegen sie die Kultur der Erinnerung.

Eine Ausstellung mit Fotos dieser Orte lädt dazu ein, teilzunehmen an dieser Sorgfalt. Kleine Texte, die neben den Fotos platziert werden, sollen den Besuchern aufzeigen, was die Eltern bei der Grabgestaltung bewegt hat. Hierfür haben wir 24 Familien gefunden, die uns unterstützen, indem auch das Foto ihres Kindergrabes in der Ausstellung gezeigt werden darf.Die Ausstellung will aber auch Mut machen zur Gestaltung der Trauer. In ihr liegen die Kräfte des Neubeginns.

16. November, 15:00 Uhr
Lesung zum Thema mit einem Künstler des Theaters Trier
"Requiem für ein Kind" von Joseph Groben, in der Remise

28. November, 18:30 Uhr

Abschluss der Ausstellung - Musik und Worte zum Thema "Erinnerung"

Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Frau Malu Dreyer, wird anwesend sein und ein Grußwort sprechen.

Beteiligt am Zustandekommen der Ausstellung sind u.a.: - Aktion Sternenkinder - Selbsthilfegruppe "Gute Hoffnung ...  jähes Ende" - Selbsthilfegruppe "Stille"

Sonderausstellung vom 8. November 2014 – 26. April 2015

Verlängert bis 23. August 2015!

Am 1. Mai 1974 wurde der Trierer Dom nach langjähriger Renovierung feierlich wieder eingeweiht. Das 40-jährige Jubiläum nehmen wir zum Anlass, die baulichen, statischen und liturgischen Maßnahmen dieses Jahrhundertunternehmens in einer Ausstellung zu würdigen.

Die Wiederherstellungsarbeiten um 1900 – im wesentlichen von Dombaumeister Wilhelm Schmitz betreut – bestimmten das Erscheinungsbild des Domes bis in unsere Zeit und stehen daher am Beginn der Ausstellung.

Wie stark Trier mit den liturgischen Erneuerungsbestrebungen des 20. Jahrhunderts verbunden war, zeigen die Bemühungen um eine Neugestaltung des Dom-Ostchores in den Jahren 1940/41. Erstmals werden die damaligen Entwürfe namhafter Architekten, u. a. Rudolf Schwarz und Willi Weyres, in einer Ausstellung gezeigt.

Herabstürzende Putzteile gaben schließlich 1959 den Anstoss, die Statik des Domes zu prüfen und eine grundlegende Renovierung zu beginnen. Die notwendigen statischen Sicherungen gingen einher mit archäologischen und baugeschichtlichen Untersuchungen sowie einer Umgestaltung der zentralen liturgischen Orte.

Eine 3D-Computer-Rekonstruktion zeigt die Veränderungen des Dom-Ostchors im Laufe der Jahrhunderte und die unterschiedlichen liturgischen Lösungen.

15 Jahre Arbeit sowie heftige Diskussionen um notwendige Erneuerung und Bewahrung des jahrhundertealten Bestandes waren notwendig, um das Projekt zu einem guten Abschluss zu bringen. Die Ausstellung zeigt dieses Ringen anhand der eingereichten Architektengutachten, aus denen Gottfried Böhm und Nikolaus Rosiny als ausführende Architekten hervorgingen.

Begleitband (102 S.) mit Beitr. von Jörg Schmitz, Kirstin Mannhardt, Franz Ronig u. Nicole Fleckinger; zahlreiche Farb- u. SW-Abb.

Preis: 13,- Euro

Sonderausstellung vom 23.11.2014 bis 25.01.2015

Anhand von Bildern, Skulpturen sowie Krippen erzählt die diesjährige Weihnachtsausstellung im Museum am Dom die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Johannes des Täufers bis zur Flucht nach Ägypten. Bereichert um Leihgaben aus Trierer Sammlungen zeichnen die Exponate des Museums am Dom den Weg von Josef und Maria von Bethlehem nach Nazareth und schließlich bis Ägypten nach. Dabei wird deutlich, wie die Künstler in ihren Darstellungen das in den Evangelien sowie Legenden berichtete Weihnachtsgeschehen ausschmücken. Neben Werken alter christlicher Kunst treten Darstellungen der Ikonenmalerei sowie zeitgenössischer Kunst.
Gemeinsam ist ihnen die Suche nach einem geglückten und erfüllten Mensch-Werden und Mensch-Sein in einer sich nach Friede sehnenden Welt.

Die Ausstellung wurde am 23. November mit dem Vortrag "An-Deutungen zum Geheimnis der Menschwerdung Gottes in der Kunst" von Museumsdirektor Markus Groß-Morgen und einem anschließendem Ausstellungsrundgang eröffnet.

2013

Sonderausstellung vom 15. März bis 2. Juni 2013

„Sich der Farbmalerei von Marita G. Weiden hinzugeben, ihrer pulsierenden Energetik und ihrer leuchtenden Sinnlichkeit nachzuspüren, bedeutet, in einen eigenen Kosmos einzutreten, in ein Universum der Farbe und des Lichtes…“ (Dr. Gundula Caspary im Ausstellungskatalog)

Marita G. Weiden, Jahrgang 1944, war 1973-1974 Schülerin von Gerhard Richter und von 1989-1992 von Gotthard Graubner an der Düsseldorfer Kunstakademie. In ihren aktuellen Bildern gestaltet sie vielschichtige Farbräume und -landschaften, die den Betrachter durch ihre Tiefe und Leuchtkraft in ihren Bann ziehen.

Bei der Ausstellung "Farbe des Lichts" handelt es sich um eine Ausstellungsreihe, die in fünf verschiedenen Museen mit je eigener Akzentsetzung gezeigt wird.

Beteiligt sind:
- das Stadtmuseum Siegburg,
- "Kunst aus NRW" in Aachen-Kornelimünster,
- die Städtische Galerie "sohle 1" in Bergkamen,
- das Kunstmuseum Gelsenkirchen und
- das Museum am Dom in Trier.

 

Zur Ausstellungsreihe ist ein Katalog (64 S., 45 farbige Abb.) erschienen.
Preis in der Ausstellung: 15,- Euro

Ausstellung vom 28. Juni bis 13. Oktober 2013

Mit einer Ausstellung zeitgenössischer Kunst knüpft das Museum am Dom an die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 an und möchte den Impuls dieser Wallfahrt weiterführen.

Zeitgleich mit der Wallfahrt hatte das Museum Rückblick auf 500 Jahre Wallfahrtsgeschichte gehalten und das Heilig-Rock-Motiv in unzähligen historischen Formen, die der Vergewisserung des Erlebten dienten, zusammengetragen. Die Form des Heiligen Rockes ist eine Urform, eine archetypische Kurzform für Gewand und Bekleidung schlechthin. Als solches universelles Zeichen ist es für viele Deutungen offen. Die diesjährige Ausstellung möchte deshalb den Blick noch einmal weiten und das Motiv „Gewand“ in einen größeren Sinn- und Deutungszusammenhang stellen, der über den Bezug zum Heiligen Rock und zur letztjährigen Wallfahrt hinausgeht. Das Thema „Gewand“ beschäftigt Künstler in unterschiedlichster Weise und wird von ihnen auf seine existentiellen Tiefen hin ausgelotet.

Neben Arbeiten, die die Verbindung zur Wallfahrt 2012 herstellen, wie der inzwischen gebundenen „Roboterbibel“ oder den bereits das geistliche Vorbereitungsjahr begleitenden Pilgerstäbe, zeigt die Ausstellung Arbeiten aus verschiedenen Zusammenhängen. So thematisiert eine Reihe von Arbeiten (R. Clemens, G. Hubert, F. Cataldi) die Frage der Echtheit, oder besser gesagt die Frage nach dem Wesensmerkmal der Reliquie „Heiliger Rock“: Ist sie nicht eher Kunstwerk und die ganze Wallfahrt eine große Kunstaktion?

Das Gewand als „letztes Hemd“, das für radikalen Einsatz des Lebens steht, wird in den Arbeiten Jiři Keuthens zur eindringlichen Mahnung, während es bei Klaus Staeck zum Zeichen für die Herabwürdigung eines Menschen ins Bild gesetzt ist. In Anspielung an den heiligen Martin bringt Norbert Nolte den Gedanken des Gewand-Teilens ins Spiel: erschöpft es sich nach einmaliger Teilung oder vervielfacht es sich beim Teilen?

Darüber hinaus kann das Gewand verhüllen und enthüllen, es kann bergen und schützen, sein Verlust stellt bloß, es ist wie eine zweite Haut oder Behausung. Dieser Aspekt findet sich in den Arbeiten von Veldhues/Schumacher und Lukas Brauckmann, aber auch bei Lena Knilli, die Kirchen- und Körperraum in einen stets vieldeutigen Zusammenhang setzt, der Verletzlichkeit und Intimität bis hin zur Schuld assoziieren kann.

Schließlich zeigt die Ausstellung erstmals die Arbeiten von zwei Künstlerinnen, die im letzten Jahr die Wallfahrt auf Einladung des Bistums begleitet und künstlerisch verarbeitet haben: Fotoarbeiten der bolivianischen Fotografin Sandra Boulanger sowie ein Gemälde der US-amerikanischen Malerin Nancy Lamb. Sandra Boulanger zeigt uns in ihren Arbeiten einen ungewohnten Blick auf die Wallfahrt und die Wallfahrer. Wie bei einem gotischen Glasfenster leuchten uns die Aufnahmen, die sie von oben - aus dem Gewölbe des Trierer Domes - vom Geschehen um den Altar gemacht hat, entgegen.

Vertreten sind Arbeiten von Sandra Boulanger (Bolivien), Nancy Lamb (Fort Worth), Francesca Cataldi (Rom), Klaus Staeck, Ruth Clemens, Lena Knilli (Wien), Norbert Nolte, Gisela Hubert, Bernhard Maria Müller, Katharina Veldhues/Gottfried Schumacher, Jiři Keuthen und Lukas Brauckmann.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

23. November 2013 bis 26. Januar 2014

Böhmische Landschaftskrippen sind das Thema der diesjährigen Krippenausstellung im Museum am Dom in Trier. Entstanden sind diese Krippen in den waldreichen Gebieten des Adler- und Riesengebirges im Norden des heutigen Tschechien. Es waren meist anonym gebliebene Laienschnitzer, die von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis kurz nach 1945 hunderttausende Krippenfiguren in Heimarbeit produziert und in viele Länder exportiert haben.

Fasziniert von der Einfachheit dieser volkstümlichen Schnitzkunst sammelte das Ehepaar Klebe aus der Nähe von Bremen seit Anfang der neunziger Jahre solche Landschaftskrippen. So entstand eine einzigartige Sammlung von über 40 Krippen, die nach mehreren Stationen, zuletzt in Bamberg und Regensburg, jetzt in Trier im Museum am Dom zu sehen sind.

Besonders charakteristisch für Böhmen sind die so genannten Krippenberge mit stufenartig aufgebauten Landschaften und, einer bunten, fast zuckerbäckerartig aufgetürmten und reich bevölkerten Stadtkulisse. Diese häufig mehrere Meter breiten Hauskrippen entstanden nicht selten über Generationen hinweg. Eine platzsparende und deutlich schneller aufzubauende Variante bildete die Kastenkrippe, die deshalb im Volksmund auch als „Faulenzerkrippe“ bezeichnet wurde.

Neben dem Hauptgeschehen der Geburt Christi finden sich in vielen Krippen noch weitere biblische Szenen. So spielen z. B. das alttestamentliche Motiv der Kundschafter mit der Traube oder die Schäferidylle mit träumenden, ruhenden Hirten auf die Zeitenwende an, die mit Christus, dem neugeborenen Retter, angebrochen ist.

Eingebettet ist die Menschwerdung Christi jeweils in das Leben einer böhmischen Stadt mit all ihrer Vielfalt an Häusern und Berufen. So begegnet häufig der Schornsteinfeger, der mit seiner Leiter als Symbol für den Übergang von einem Zeitalter zum anderen steht, oder der Jäger als Sinnbild für Christus, der die Welt von Übeln befreit und Ordnung stiftet.

2012

23. März bis 19. August 2012

Im Jahre 1512 wurde der Heilige Rock aus dem Hochaltar des Trierer Domes, wo er seit der Weihe des Altares 1196 deponiert war, erhoben und zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Zum 500. Jahrestag dieser Erhebung hat der Bischof von Trier erneut zu einer Wallfahrt eingeladen. Unter dem Leitspruch „und führe zusammen, was getrennt ist“ sind vom 13. April bis 13. Mai Pilgerinnen und Pilger eingeladen, sich auf den Weg zu machen zu Christus, der im Bild der Heiligen Rockes das Ziel der Wallfahrt ist. Das Museum am Dom nimmt dies zum Anlass, aus unterschiedlichen Perspektiven auf dieses halbe Jahrtausend Wallfahrts- und Kirchengeschichte zu blicken und den tiefgreifenden Wandel von der spätmittelalterlichen Reliquienverehrung hin zu einer ökumenisch ausgerichteten Christuswallfahrt sichtbar zu machen.

Die Ausstellung beginnt gemäß ihrem ANLASS mit dem Jahr 1512, als Trier im Mittelpunkt des europäischen Interesses stand: Kaiser Maximilian I. hatte einen Reichstag nach Trier einberufen und ließ auf sein Drängen hin den Hochaltar des Trierer Domes öffnen und den Heiligen Rock erheben. Wie groß das publizistische Echo innerhalb kürzester Zeit war, zeigen die vielen damals erschienenen Heiltumsschriften. Sie sind heute genauso selten wie die damals erhältlichen Pilgerzeichen, die in großer Stückzahl hergestellt und von den Pilgern an der Kleidung als Erkennungszeichen angenäht wurden.


Ungefähr 20 Heilig-Rock-WALLFAHRTEN haben - je nach Zählung - seither stattgefunden. Dabei gab es nur in der Anfangszeit einen Sieben-Jahres-Rhythmus, danach wurde die Wallfahrt in unregelmäßigen Abständen, oft zu besonderen Anlässen oder Jubiläen, ausgerufen. Zeugnisse der einzelnen Wallfahrten wie bildliche Darstellungen, Andenken, Wallfahrtsfahnen, aber auch von Anfang an kritische bis ablehnende Äußerungen werden in einem weiteren Kapitel vorgestellt und ergeben für jedes Wallfahrtsjahr ein eigenes charakteristisches Bild. Die Wallfahrten spiegeln die jeweilige gesellschaftliche und kirchliche Situation und geraten wie beispielsweise die Wallfahrt im Jahr 1933 in den Sog der politischen Entwicklung.

Aber nach diesem Blick auf die Geschichte stellt sich die Frage: wo kommt der Heilige Rock überhaupt her? Wo war er vor 1512 und um was für ein Gewand handelt es sich?
Grundlage aller ÜBERLIEFERUNG ist der Passus im Johannesevangelium, in dem die Soldaten das Hab und Gut des zum Tode verurteilten Jesus von Nazareth unter sich aufteilen. Das Untergewand Christi wird dabei aufgrund seiner besonderen Webart - es sei von herab oben durchgewebt und ohne Naht - nicht zerteilt, sondern durch Losen einem Soldaten zugeteilt. Danach verliert sich jede historische Spur des Gewandes. In der Bildenden Kunst wird der Heilige Rock als Gewand mit langen Ärmeln sowohl in Zusammenhang mit der Kreuzigung als auch bei den sogenannten Leidenswerkzeugen dargestellt.
Erst zu Anfang des 12. Jahrhunderts will man in Trier plötzlich wissen, dass die Tunika Christi im 4. Jahrhundert durch die hl. Helena nach Trier gebracht und dem Trierer Bischof Agritius geschenkt worden sei. 1196 wird eine als Gewand Christi bezeichnete Tuchreliquie im Hochaltar des Domes deponiert.

Einerseits ist die Indienstnahme dieser Helena-Legende für die Hegemonialbestrebungen Triers im 12 Jahrhundert leicht zu durchschauen, andererseits bleibt die Frage, wo kommt der GEGENSTAND der Verehrung, die Tunika Christi, Anfang des 12. Jahrhunderts her, wie sah sie 1196 aus und wie wurde sie nach 1512 verändert? Der derzeitige Forschungsstand geht davon aus, dass wir beim Anblick des Heiligen Rockes nicht die eigentliche Reliquie, sondern eine Hülle, also ein textiles Reliquiar sehen, in dem die eigentliche Reliquie aufbewahrt ist. Wann diese Hülle geschaffen wurde, ist noch nicht endgültig geklärt. Jedenfalls wurden seit 1512 immer wieder Maßnahmen zum Erhalt des vergänglichen Textils ergriffen, die durch jede Ausstellung wieder in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Denn seit 1512 bis einschließlich 1933 wurde der Heilige Rock jeweils frei hängend auf einer durch die Ärmel gezogenen Stange an unterschiedlichen Stellen gezeigt: im 16 und 17. Jahrhundert auf einem eigens errichteten Balkon an der Westfassade des Domes und ab 1810 in einer eigenen Vitrine im Ostchor des Domes. 1959 wurde er zwischen zwei Glasplatten geklemmt und 1996 wurde er erstmals liegend in einer geschlossenen Vitrine gezeigt. Den künstlerischen Höhepunkt der INSZENIERUNG des Heiligen Rockes bildete die barocke Konzeption mit einer eigenen Kapelle am Scheitel des Ostchores. Ein triumphbogenartiger Säulen- und Figurenaufbau im Innern des Ostchores mit einer wolkenumkränzten Durchblicksöffnung dient als Raum- und Blickverbindung zwischen Chor und Kapelle und eröffnete zahlreiche Möglichkeiten der Inszenierung des Heiligen Rockes. Dieser befand sich in einem monumentalen silbernen Reliquienschrank an der Rückwand der Kapelle und bildete den Zielpunkt der Durchblicksöffnung mit verschiedenen Stufen des Zeigens und Verbergens des Christus-Gewandes. Das „Tragische“ dieser einzigartigen künstlerischen Konzeption war die Tatsache, dass sie nie tatsächlich in Funktion trat: aufgrund der unsicheren politischen Lage wurde der Heilige Rock nie im Silberschrein aufbewahrt oder gezeigt. Mit Hilfe einer  Computeranimation, die  eigens für die Ausstellung erstellt wurde, kann der Besucher diese barocke Inszenierung wieder nacherleben.
Solche „Ent-rückungen“ gab es 1996 und wird es auch bei der diesjährigen Wallfahrt nicht geben. Der Heilige Rock wird mitten unter den Gläubigen in der Mittelachse des Domes unmittelbar vor der Altarinsel gezeigt werden.

Was von einer Wallfahrt bleibt, sind neben den undinglichen Erlebnissen und Erfahrungen natürlich die dinglichen Erinnerungsstücke, die ANDENKEN oder auch nur Mitbringsel von einer solchen Fahrt. Besonderen Wert hatten in früheren Jahrhunderten die Andenken, die am Heiligen Rock angerührt worden waren. Wenig Erfolg hatten die Bemühungen bei den Wallfahrten 1933 und 1959, die Herstellung und Verbreitung von „religiösem Kitsch“ durch eine Begutachtung und Zertifizierung von Andenken einzudämmen. Eine durchgehende Erfahrung der letzten Wallfahrten war jedenfalls die Tatsache, dass die Produzenten von Andenkenartikeln angesichts sicher geglaubter Profite oft auf ihren Waren sitzen blieben.

Herbst 2012 bis 10. März 2013

Im Sommer 2012 wurde dem Museum am Dom eine Sammlung von Gemälden, Zeichnungen und Plastiken des Saarbrücker Künstlers Ernst Alt als Dauerleihgabe übergeben.
Bis 10. März 2013 zeigen wir im Foyer des Museums eine kleine Auswahl von 22 malerischen und plastischen Arbeiten.

Zur Biographie von Ernst Alt

  • Geboren 1935 in Saarbrücken
  • seit 1955 als freischaffender Künstler tätig (Autodidakt)
  • maßgebliche Begegnungen mit der Kunst des süddeutschen Barocks sowie der italienischen Renaissance (Rom, Florenz …)
  • in den 70er Jahren Engagement in der Jugendbewegung: Marienburg, Hungermärsche, "politische Predigten".
  • hat in zahlreichen Kirchen des Bistums Trier und darüber hinaus Kirchenräume gestaltet und ausgestattet
  • 1986 Bronzeportal für die Kirche St. Johann in Saarbrücken
  • 2002 Bronzeportal für die Kirche St. Laurentius, Ahrweiler
  • Werke in Trier: Kreuzweg im Bischöflichen Priesterseminar (1964), Altar und Tabernakel in der Kapelle des Angela-Merici-Gymnasiums (1969-72), Gottesdienstraum in St. Valerius (1963-69), Grabmal Fusenig auf dem Hauptfriedhof (1981), Osterleuchter im Trierer Dom (2011)
  • 2010 Erkrankung und Ende des künstlerischen Schaffens
  • Ostermorgen 2013 - in der Nacht zum 31. März - in der Osternacht - stirbt Ernst Alt

„Bilder sind Scrafitti – Widerstandslosungen -  gegen Wahn und Unsinn an den Wänden unseres Weltirrenhauses, aber auch Aufdeckung des Krankheitsbildes oder gar Todesanzeige und Nachruf für Hoffnung.“ (Ernst Alt)

Werkschau von Ernst Alt im Internet

Herbst 2012 bis 10. März 2013

Auf den Spitzen der Kirchturmdächer, meist viele Meter über dem Standort des Betrachters, haben die metallenen Wetterhähne ihren traditionellen Platz. Als Wetterfahne wacht der Kirchturmhahn über den Ort und zeigt die Windrichtung an.
Als Symbol steht der Hahn darüber hinaus als Künder des beginnenden Tages. Aber auch der biblische Bezug zur Passion Christi und der Verleugnung durch Petrus darf bei der Deutung nicht vergessen werden. Neben Hähnen sind gelegentlich auch Posaunenengel oder Schwäne als Wetterfahnen an den Kirchturmspitzen zu finden.
Hier können Sie nun ganz unterschiedliche Kirchturmhähne, die man meist nur von weitem sieht, aus allernächster Nähe zu betrachten.

Der Trierer Psychologieprofessor Dr. Günther Reinert (1928-1979) konnte in den Jahren 1974-79 eine bemerkenswerte Sammlung regionaler und überregionaler Kirchturmhähne zusammentragen. Etwa ein Viertel der Sammlung stammt aus Frankreich, die Mehrzahl der Hähne kommt aus Dörfern im Trierer Land, in der Eifel und im Hunsrück. Die aus 80 Hähnen bestehende Sammlung wurde dem Museum am Dom Im Sommer 2012 als Dauerleihgabe übergeben.

in der Ausstellungsreihe "Jesus ein Gesicht geben"

24. November 2012 bis 27. Januar 2013

In diesem Jahr zeigt das Museum am Dom in der Advents- und Weihnachtszeit Krippen aus Lateinamerika. Eine große Vielfalt an Materialien und unterschiedlichen Gestaltungsweisen zeichnet die Krippen aus Mittel- und Südamerika aus. Einerseits sind sie von einer tiefen Frömmigkeit geprägt, andererseits spiegeln viele lateinamerikanische Krippen noch die indigenen Kulte wieder, die im Leben der Ureinwohner tief verwurzelt sind.
Die Trierer Sammlung Strauß, Herr Richard Linden aus Traben-Trarbach sowie das Haus Völker und Kulturen in St. Augustin haben insgesamt 70 Krippen aus ihren Beständen für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt.

2011

13. März bis zum 13. Juni 2011

Das Museum am Dom Trier zeigt eine Auswahl von 32 Ikonen aus dem 16. bis 21. Jahrhundert, die sich thematisch mit Passion und Auferstehung Christi beschäftigen. Die dargestellten Themen reichen vom Abendmahl über Kreuzigung und Auferstehung bis hin zum Pfingstfest.

Den Großteil der in der Ausstellung gezeigten Ikonen hat der Ikonensammler und -kenner Prof. em. DDr. Ekkart Sauser zur Verfügung gestellt; weitere Ikonen stammen aus dem Besitz von Pfr. Hans-Ludwig Leininger, aus der Privatsammlung Grotowski sowie aus der museumseigenen Sammlung.

Es handelt sich meist um Festtagsikonen, die Szenen des Neuen Testaments oder solche aus den apokryphen Evangelien darstellen. Im Unterschied zur christlichen Kunst des Westens, in der die Passionsdarstellungen einen breiten Raum einnehmen, betont die Ikonenmalerei stärker die  österliche Zuversicht und Auferstehungshoffnung.

Viele Darstellungen sind uns fremd und finden sich in der westeuropäischen Kunst in dieser Art nicht wieder. Daher können sie unser Verständnis von Kunst und Malerei bereichern, aber auch unseren Blick auf die zentralen Heilsereignisse des christlichen Glaubens erweitern.

Letztlich steht hinter dieser Verschiedenartigkeit ein anderes Verständnis von der Funktion und Aufgabe eines Bildes. Das Bildverständnis des Ostens sieht im Bild das Abbild eines Urbildes: im Abbild, dessen Ähnlichkeit mit dem Urbild gewahrt werden muss, scheint etwas von der Wesenheit des Dargestellten auf und offenbart sich dem Betrachter, ohne in dem Gebilde „Ikone“ materiell gebunden zu sein. Das Bild erfährt fast den gleichen Rang wie das Wort Gottes, das Evangelium: es offenbart Göttliches und ermöglicht dem Menschen einen Zugang zum Überirdischen.

 20. November 2011 bis 22. Januar 2012

Krippen aus Afrika sind das Thema der diesjährigen Krippenausstellung im Museum am Dom in Trier. Seit einigen Jahren veranstaltet das Museum in der Advents- und Weihnachtszeit unter dem Titel „Jesus ein Gesicht geben“ eine Krippenausstellung, die jeweils einen besonderen Aspekt der Krippendarstellungen herausgreift.

Wie wird in Afrika das Geschehen rund um die Geburt Jesu dargestellt und wie wird es in die afrikanische Umwelt hinein versetzt? Dieser Frage beantworten 20 verschiedene Krippen aus Afrika - von kleinen fingergroßen Figuren aus Bananenblättern bis hin zu einer fast zwei Meter hohen Blockkrippe aus einem Ebenholzstamm.

Die Krippen stammen aus der Sammlung der Steyler Missionare, dem „ Haus Völker und Kulturen“ in St. Augustin sowie aus einer Trierer Privatsammlung.

2010

14. April bis 20. Juni 2010

Ausstellung im Rahmen von 50 Jahre Bolivienpartnerschaft

Unter dem Titel „arte Bolivia“ zeigt das Museum am Dom Trier zeitgenössische Kunst aus Bolivien. Werke von acht Künstlern geben einen Querschnitt durch die aktuelle Kunstszene in Bolivien: Narda Alvarado, Sandra Boulanger, Jaime Calizaya, Keiko Gonzalez, Cecilia Lampo, Ejti Stih, Gaston Ugalde, Roberto Valcarcel.

Grund für diese außergewöhnliche Schau ist die 50jährige Partnerschaft zwischen der Katholischen Kirche in Bolivien und dem Bistum Trier.

Bolivien ist von großen landschaftlichen und gesellschaftlichen Gegensätzen geprägt; zwischen Tradition und Moderne sucht es immer wieder neu seinen Weg. Diese Vielfalt seiner Lebensentwürfe ist es, die sich auch in der bolivianischen Kunstszene und in der Vielzahl ihrer künstlerischen Ansätze und Lebensläufe widerspiegelt.

Die Ausstellung fängt diese unterschiedlichen Strömungen und Positionen ein: das Aufgreifen von Motiven der traditionellen bolivianischen Kultur, die Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Situation Boliviens, die starke Position der Foto- und Videokunst und nicht zuletzt die Orientierung an der internationalen Kunstszene.

Vom 16.-25. April 2010 während der Heilig-Rock-Tage gilt ein besonderes Angebot:
- Täglich um 14 Uhr kostenlose Führung durch die Ausstellung
- verlängerte Öffnungszeit bis 18 Uhr

Werke folgender Künstler werden in der Ausstellung gezeigt:

 

Die junge Videokünstlerin Narda Alvarado hat internationale Ausstellungserfahrung (u. a. Biennale von Venedig 2007) und entwickelt in ihren jüngsten Videos mit Hilfe der Architektur Vorstellungen und Konzepte über das Menschsein und die Bedingungen gelingenden Lebens nach dem Idealbild eines „sensiblen Dichters“.

Sandra Boulanger, in Paris geborene Fotografin, experimentiert mit den verschiedenen Möglichkeiten der Digitalfotografie in Kombination mit der traditionellen analogen Fotografie. Dabei entstehen symbolisch aufgeladene Bilder ihrer Heimat Bolivien wie auch atmosphärisch dichte Landschaftsaufnahmen.

Jaime Calizaya versteht seine Bilder als eine Hommage an die Menschen und die Natur im Andenhochland und bedient sich dazu einer Palette leuchtender Farben, die dennoch einem dunklen Grundakkord folgen.
geb. 1961 in Potosí, Bolivien

Keiko Gonzalez erhielt seine Ausbildung in den USA und in Deutschland. Seine Malerei lotet seit Jahren die bildnerischen Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion aus. Dabei löst er sich immer stärker von der Figur und konzentriert sich in seinen jüngsten Bildern auf die reine Farbwirkung.

Cecilia Lampo, Malerin, Fotografin und Schreinerin, hat u. a. in Karlsruhe studiert. Sie ist eine vielfach ausgezeichnete Künstlerin mit großer Ausstellungserfahrung im Ausland. In ihren aktuellen Bildern spürt sie dem Wesen der Dinge nach und versucht deren innere Ordnung zu ergründen.

Ejti Stih ist eine aus Slowien gebürtige Malerin (und Bildhauerin), die sich konsequent der figürlichen Malerei verschrieben hat. Ihr zentrales Thema ist der Mensch: Sie schildert ihn in seinen existentiellen Krisen und Ängsten oder sie klagt Ungerechtigkeit und Unterdrückung des Menschen an.

Gaston Ugalde gilt als bekanntester Künstler Boliviens und arbeitet von Fotografie über Malerei bis hin zu Skulptur und Installationen in fast jedem Medium. Er knüpft mit seiner Kunst immer wieder an traditionelle Motive der indigenen Bevölkerung an und überhöht sie künstlerisch.

Roberto Valcarcel schließlich ist der Altmeister unter den bolivianischen Künstlern, ein feinsinniger Denker, der sich im Bereich der Konzept- und Objektkunst am wohlsten fühlt, aber auch Fotografie, Malerei sowie Installationen als künstlerische Medien beherrscht.

13. November bis 12. Dezember 2010

Der Kulturverein Bild und Kunst e.V. Trier veranstaltet 2010 erstmalig die Fototage Trier in verschiedenen Museen und Ausstellungsorten der Stadt, um die Auseinandersetzung über aktuelle Formen des künstlerischen Schaffens im Bereich Fotografie und Video zu befördern, wobei der Suche nach Zeitgenossenschaft und existentiellen Momenten besondere Beachtung beigemessen wird.

Die Fototage Trier sollen als Triennale entwickelt werden.

In den Leerstellen zwischen scheinbar banalen Alltäglichkeiten wie Geburt, Heranwachsen, Altern, Sterben, Liebe und Verlust, Freude und Trauer, Glück und Unglück, Armut und Reichtum, Arbeit und Spiel ist Platz für ein ganzes bildgestütztes Philosophiegebäude.

Angesichts des marktschreierischen Tons in der Kunst will das Konzept „LEBEN elementar“ wie eine Schleuse wirken, hinter der die Welt wieder zu sich kommen kann. Zur Anschauung drängen verstärkt Positionen der internationalen Fotografie, die in die Seele der Dinge vorzudringen und immer wieder neue Seiten der menschlichen Existenz zu entdecken vermögen. So werden in der Ausstellung Fotos und Videos zu sehen sein, die nicht blank geschminkt sind, sondern Anspruch verkörpern und mitreißend wirken, eigensinnig im besten Sinne des Wortes. So kann es nicht verwundern, dass einige Werken ganz aktuellen Ursprungs sind, andere bereits vor Jahren entstanden, von ihrer Wirkmacht jedoch nichts eingebüßt haben und in Trier möglicherweise wiederentdeckt werden.

Die Künstlerliste umfasst Namen aus aller Welt, Künstler und Künstlerinnen aus zwei Generationen, Namhafte und junge Aufsteiger. Über die Hälfte der Beteiligten sind Frauen.

 Ausstellungsorte:

Stadtmuseum Simeonstift, Simeonstr. 60, neben der Porta Nigra, 54290 Trier

Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Windstr. 6/8, 54290 Trier

Viehmarktthermen, Viehmarktplatz, 54290 Trier

Historischer Frankenturm, Dietrichstr. 6, 54290 Trier

Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und der Europäischen Union,

In den Ministergärten 6, 10117 Berlin (ab März 2011)

 

Katalog:

Als Katalog zur Ausstellung erscheint eine Sondernummer von "dienacht" - Magazine for Photography, Design and Subculture (Trier),  Preis: 5 Euro

 

Künstlerliste:  (im Museum am Dom vertretene Künstler fett markiert)

Akinbiyi, Akinbode (NGR / D)

Bartek, Eliska (CZ / CH)

Biscotti, Rossella (I) & Van Braak, Kevin (NL)

Blees-Luxemburg, Ruth (D / GB)

Carucci, Elinor (IL / USA)

Florschuetz, Thomas (D)

Gushchin, Vadim (RU)

Hugo, Pieter (ZA)

Kim, Lina (BR)

Korsig, Bodo (D)

Lauterlein, Eva (CH)

Livingston, Emma (GB / RA)

Long, Thanh (VN / D)

Maron, Knut Wolfgang (D)

Maybin, Edith (CDN / GB)

Polster, Ulrich & Scherrer, Christine (D)

Richau, Joachim (D)

Simons, Luzia (BR)

Toledano, Phillip (GB)

Wagner, Barbara (BR)

Warrass, Petra (D)

Wesely, Michael (D)

 

Über Nacht werden zusätzlich in den Viehmarktthermen gezeigt:

Projizierte Videos von:

Hurley, Chris (IRL)

Minchin, Sandra (IRL)

Niccoli, Christian (I)

Schittny, Burkhard (D)

Veranstalter:

Kulturverein Bild und Kunst e.V. Trier, Vorsitzender: Dr. med. Johannes Henke
Schirmherrschaft: Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz

Sponsoren und Unterstützer:

Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur
Clearstream International S.A.
Karin Abt-Straubinger-Stiftung
Sparkasse Trier

Kurator:

Christoph Tannert, Kunsthistoriker, Kurator und Kritiker, geboren 1955 in Leipzig, lebt in Berlin und ist seit 2000 Geschäftsführer des Künstlerhauses Bethanien Berlin ( www.bethanien.de ).

 

Sonderausstellung vom 22. Nov. 2010 bis 30. Januar 2011

Das Museum am Dom Trier zeigt in der diesjährigen Advents- und Weihnachtszeit eine Ausstellung mit Krippen aus Asien. Gezeigt werden insgesamt 17 Krippen, die überwiegend aus einer Trierer Privatsammlung stammen. Einzelne Leihgaben kamen aus dem „Haus Völker und Kulturen“ in St. Augustin (Museum der Steyler Missionare). Entstanden sind die Krippen in verschiedenen Ländern Asiens: China, Kambodscha, Indonesien, Nepal, Philippinen, Thailand, Bangladesh und Südkorea.

Zwar hat das Christentum in vielen Ländern Asiens schon eine lange, bis auf die ersten Eroberungen durch die Spanier oder Portugiesen im 16. Jahrhundert zurückgehende Tradition, durch die wechselvolle Geschichte ist das Christentum heute in den meisten dieser Länder in der Minderheit (8,5 % der Gesamtbevölkerung Asiens). Dementsprechend wenig christlich geprägte Kunst und Krippendarstellungen gibt es dort. Zwar ist das „Krippenpersonal“ das gleiche wie bei europäischen Krippen, jedoch schlägt sich die kulturelle Eigenart eines Landes jeweils in der Art der Krippengestaltung, in der Kleidung oder in den dargestellten Tieren nieder.

Einige der ausgestellten Krippen sind in Frauenprojekten oder in Gruppen von behinderten Menschen entstanden, die sich dadurch eine kleine Lebensbasis und etwas Unabhängigkeit sichern können.

Das am häufigsten verwendete Material sind landestypische, geschnitzte Hölzer. Daneben werden Bambus, Metallbleche, Textilien, Terrakotta oder Jute benutzt. Ein besonders origineller Werkstoff sind kleine Stäbchen aus gerolltem Zeitungspapier, die zu großen Figuren zusammen geklebt werden.

2009

Ausstellung in der Reihe „Kunst trifft Kirche“ vom 25. April bis 13. Sept. 2009

Unsere diesjährige Ausstellung „Kunst trifft Kirche“ steht unter dem Titel "Als neue Menschen leben" und greift damit das Thema der Heilig-Rock-Tage auf, in deren Rahmen die Ausstellung eröffnet wird. Kuratiert wurde die Ausstellung von der freien Kulturjournalistin Eva-Maria Reuther zusammen mit dem Kunsthistoriker des Museums, Markus Groß-Morgen. Gezeigt werden die Arbeiten von drei Künstlern:

Georg Ahrens

Der Bildhauer und Zeichner Georg Ahrens arrangiert seine Tuschzeichnungen zu großen Tableaus und Rollbildern und schafft dadurch neue Strukturen und Ordnungen. 1947 geboren in Koblenz 1964-67 Steinmetz- und Bildhauerlehre 1967-73 Bildhauerstudium an den Kölner Werkschulen zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen verschiedene Lehraufträge, seit 1998 Gastprofessor in Tianjin, China

Miikka Heinonen

Wie große Traumbilder muten die durch Unschärfe verfremdeten Farbfotografien des aus Finnland gebürtigen Miikka Heinonen an.
1969 geboren in Turku, Finnland
Verschiedene Preise, zuletzt Großherzog-Adolph-Preis (2007)
Ausstellungsbeteiligungen in Frankreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg
Lebt in Luxemburg

Klaus Maßem

Klaus Maßem zeichnet ebenfalls mit Tusche, ist jedoch im Unterschied zu Georg Ahrens der menschlichen Figur als Grundform seiner künstlerischen Aussage verpflichtet. 1955 geboren in Trier Studium Graphik-Design an der Fachhochschule Trier 1995 Kunstpreis des Kreises Trier-Saarburg 1998 Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz für eine Ausstellung in China Lebt in Schillingen/Hochwald

27. November 2009 bis 28. Februar 2010

Noch bis zum 28. Februar 2010 wird im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Trier die Ausstellung „Die Söhne des heiligen Benedikt in Trier – die vier großen Benediktinerabteien der Stadt“ zu sehen sein. Erinnert wird an die Gründung von Monte Cassino (529) durch den hl. Benedikt, aber auch an die lange Klostertradition in Trier.

Das kirchliche Leben der Stadt wurde wesentlich von den vier, vor den Stadtmauern liegenden Benediktinerabteien geprägt, die in ihren Bibliotheken und Schatzkammern kostbare Objekte aufbewahrten. Alle vier Abteien beriefen sich auf ihre altehrwürdige Geschichte, die eindrücklich das Auf und Ab der Kirche im Laufe der Zeit zeigt, bis die Säkularisation 1802 die Klostertradition in Trier vorläufig beendete. Mit der Neugründung der Benediktinerabtei St. Eucharius/St. Matthias 1922 wurde benediktinisches Klosterleben in Trier erneuert.

In der Ausstellung werden nicht nur die Klosterbauten in ihrer langen und wechselvollen Geschichte dargestellt, sondern auch einige der noch erhaltenen Kostbarkeiten aus ihren Bibliotheken und Schatzkammern präsentiert werden. Ziel ist es, den Besucher darüber zu informieren, was benediktinisches Klosterleben bedeutet. In Begleitveranstaltungen (Vorträge, Führungen) werden die einzelnen Ausstellungsthemen vertieft. Für interessierte Gruppen und Schulklassen wird ein Führungsangebot erstellt.

 Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erschienen:

Die Söhne des heiligen Benedikt in Trier - die vier großen Benediktinerabteien der Stadt
(Museumsführer 6)
Trier 2009.
180 S., zahlreiche Farbabb. u. Pläne

Sonderausstellung vom 24. Nov. 2009 bis 24. Januar 2010

Das Museum am Dom Trier zeigt in der diesjährigen Advents- und Weihnachtszeit (24. Nov. 2009 bis 24. Jan. 2010) eine Ausstellung mit ca. 30 Krippen aus Trierer Sammlungen. Es handelt sich überwiegend um außereuropäische Krippen, die deutlich machen, wie unterschiedlich das Weihnachtsfest in unterschiedlichen Kulturen gestaltet und dargestellt wird.
Die verwendeten Materialien zeugen von großem Erfindungsreichtum: in Mali schneidet man Bleckkanister von Insektenschutzmitteln auf und bastelt daraus Krippenfiguren, in Kamerun werden die Figuren aus eingeschmolzenen Messingverschlüssen von Gasflaschen gegossen und in Patagonien benutzt man Maisstroh und Stachelschweinhaare. Statt braver Schäfchen stehen mächtige Lamas um die Krippe herum und auch Hautfarbe und Kostümierung passen sich der jeweiligen Landessitte an. Es geht immer darum, Christus möglichst nahe zu kommen und seine Botschaft in einem fremden Kulturkreis zu etablieren.

Die Ausstellung zeigt ca. 30 Krippen aus Trierer Sammlungen.

2008

Sonderausstellung vom 18. Mai bis 14. September

2008 jährte sich der Tod des Trierer Bischofs Paulinus zum 1650. Mal. Dieses kleine Jubiläum war der Anlass für eine Ausstellung, die sich mit der auch heute sehr aktuellen Frage nach dem Verhältnis von Staat und Religion beschäftigt, ein Konflikt, der schon in der Anfangszeit der christlichen Kirche entstand.

 Paulinus, der sechste Bischof von Trier, vertrat bereits im 4. Jahrhundert n. Chr. konsequent den Standpunkt, dass der Kaiser, also der Staat, in kirchlichen Belangen zurückhaltend sein solle. Kaiser Constantius II., ein Sohn Konstantins des Großen, nahm für sich aber auch innerhalb der christlichen Kirche eine Führungsrolle in Anspruch. Daher ließ er den Bischof 353 auf dem Konzil von Arles von den dort versammelten Bischöfen absetzen und nach Phrygien (in der heutigen Türkei) verbannen. Dort starb Paulinus im Jahr 358. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts überführte Bischof Felix den Leichnam des Paulinus nach Trier und ließ ihn auf dem nördlichen Gräberfeld beisetzen.

Ein besonderes Highlight war der reich verzierte Sarg des Paulinus. Spektakuläre neue Funde und Forschungen zum Grab des Heiligen wurden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Dazu zählten unter anderem Originalfragmente des Holzsarges und kostbare Metallbeschläge aus Gold und Silber.

Ein Ausstellungsteil widmete sich der „Symbolgestalt Paulinus“, die im Kulturkampf im 19. Jahrhundert eine besondere Rolle spielte. Nicht zufällig nannte Kaplan Dasbach die 1874/5 erstmals erschienene Trierer Bistumszeitung „Paulinus“!

Ausstellung in der Reihe „Kunst trifft Kirche“

19. Okt. 2008 bis 4. Jan. 2009

Für unsere diesjährige Ausstellung „Kunst trifft Kirche“ haben wir drei Künstler ausgewählt, die sich  mit dem Bild des Menschen in der Spannung zwischen sittlichem Anspruch und erlebter Wirklichkeit beschäftigen.

Die immer wieder neue Frage nach Adam als dem frei und selbstverantwortlich erschaffenen Menschen beschäftigt zeitgenössische Künstler auf vielfältige Weise. Gerade in ihren Werken spiegelt sich die Lage des modernen Menschen in all ihrer Widersprüchlichkeit und Zerbrechlichkeit, aber auch in ihrer prinzipiellen Offenheit: Wie geht es mit dem Menschen weiter, was ist seine Bestimmung?

 Mit einem leichten Augenzwinkern geben die Gemälde des aus Luxemburg stammenden Roland Schauls darauf eine Antwort. Seine Tugenden haben menschliches Maß und präsentieren sich dem Betrachter in virtuos gemalten Bildern, die in eigenwilliger und anregender Weise mit unseren Sehgewohnheiten spielen.

Der französische Fotograf Samuel Bollendorff nimmt mit seinen nie auf einen vordergründigen Effekt zielenden Fotoserien Partei für die Menschen am Rande, die Ausgegrenzten und Vergessenen, die er nicht nur in Afrika und Brasilien, sondern auch vor der eigenen Haustür, im Altenpflegeheim oder in den Pariser Banlieues porträtiert. Für unsere Ausstellung haben wir seine Fotoreihe SILENCESIDA über Aidskranke in Afrika, Brasilien und Russland ausgesucht.

 Das Thema des Pfälzer Bildhauers Eberhard Linke ist der Mensch in der Spannung zwischen Anonymität und Individualität. Der ständige Kampf gegen die Begrenzungen der menschlichen Existenz erfordert Anstrengung und hinterlässt unübersehbare Spuren. Linke glaubt an die mögliche Verwandlung. Seine Skulpturen mahnen uns, dass Gewalt letztlich immer an sich selbst scheitert.