Zum Inhalt springen

Du sollst dir kein Bild machen... 

“Wie aber könnte jemand von der so wunderbaren und unbegreiflichen Gestalt ein Bild malen, wenn es denn überhaupt möglich ist, das göttliche und geistige Wesen noch Gestalt zu nennen?”  

(Eusebius von Caesarea an Constantia) 

 

Die antike Welt, in der das Christentum entstand, war eine Welt voller Götterbilder. Es überrascht daher nicht, dass die frühen Christen sich zunächst davon abgrenzten. Anstelle personifizierter Darstellungen verwendeten sie Symbole wie das Chi-Rho, den Fisch oder die Taube. Die biblische Überlieferung der zehn Gebote ließ ein von Menschen geschaffenes Gottesebenbild nicht zu.  

Dass im Laufe der Zeit dennoch Christusbilder entstehen konnten, wird mit den zwei Naturen Jesu begründet: Sein göttliches Wesen ist nicht darstellbar, sein menschliches dagegen schon. Auf dem 2. Konzil von Nicäa 787 entschied die Kirche, dass Gottesbilder erlaubt sind, wenn sie nicht angebetet werden und wenn sie der Andacht dienen.  

Bildwerke können Gott nicht selbst darstellen oder erfassen, sondern nur auf ihn hinweisen und von ihm erzählen. 

Im Laufe der Zeit entstanden so eine Vielzahl von Christusbildern, aber auch erzählerische Szenen aus seinem Leben.