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Das Museum

Museum am Dom vom Platz der Menschenwürde aus gesehen

Das Museum am Dom Trier ist eine Einrichtung des Bistums Trier (Statut vom 1. Juni 2010). Es hat die Aufgabe, Zeugnisse der Kunst-, Kultur- und Frömmigkeitsgeschichte des Bistums Trier bzw. des früheren Erzbistums Trier zu sammeln, zu bewahren, zu erforschen und der Öffentlichkeit zu vermitteln sowie den Dialog mit der zeitgenössischen Kunst zu pflegen. Seit 2015 ist das Museum am Dom ausserdem für die wissenschaftliche Betreuung des Domschatzes der Hohen Domkirche Trier zuständig.

In der Gegenüberstellung von Werken alter und zeitgenössischer Kunst möchte das Museum den Betrachter zum Dialog einladen und zum Nachdenken anregen. Es ist ein Ort der Begegnung und Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst und ihrer Sicht der Wirklichkeit der Welt und des Menschen.

Als weitere Aufgabe wurde dem Museum die archäologische Erforschung der spätantiken Vorgängerbauten der ältesten deutschen Bischofskirche, des Trierer Domes, übertragen. Daraus resultiert eine Sammlung archäologischer Funde, die die Ursprünge des Christentums in Trier auf einzigartige Weise veranschaulicht. Das Museum betreut die entsprechenden archäologischen Grabungsstätten zum frühen Christentum in Trier.

Das Museum dokumentiert somit auf einzigartige Weise die vom 4. Jahrhundert bis heute bestehende Kontinuität der Trierischen Kirche.

Geschichte des Museums

Diözesan-Museum in den Nebenräumen des Kreuzgangs um 1904

Um 1850
Erste Überlegungen des Domkapitulars Johann Nikolaus von Wilmowsky zur Einrichtung eines "Christlichen Museums" im Dombereich

Eröffnung des "Diözesan-Museums" in den Nebenräumen des Domkreuzganges anlässlich der 11. Generalversammlung der Deutschen Gesellschaft für Christliche Kunst in Trier;
Domkapitular Johannes Wiegand wird erster Direktor.

1924
Domkapitular Nikolaus Irsch wird Nachfolger von Johannes Wiegand als Museumsleiter.

1943
Beginn der Ausgrabungen auf dem Domfreihof und im Innern des Domes (1946) durch den Archäologen Dr. Theodor K. Kempf

1944
Teilweise Zerstörung des Domkreuzganges durch Fliegerbomben; ein Großteil der nicht ausgelagerten Bestände wird beschädigt.

1948
Einrichtung einer „Abteilung für Archäologie und Bauforschung“ im Bischöflichen Generalvikariat;
nach dem Kriege Umzug des Museums in das ehem. Pensionatsgebäude der Ursulinen Ecke Banthus-/Mustorstraße

Eröffnung des nunmehr "Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums", das durch die Zusammenlegung des Diözesan-Museums mit der „Abteilung für Archäologie und Bauforschung“ entsteht; neuer Leiter wird Dr. Theodor K. Kempf (bis 1984).

1982
Entscheidung zur Verlegung des Museums in das Gebäude der ehemaligen Haftanstalt in der Windstraße durch Bischof Dr. Hermann Josef Spital

Wiedereröffnung des Museums in der Windstraße unter dem neuen Direktor Dr. Winfried Weber (1985-2010)

1. Juni 2010
Bischof Dr. Stefan Ackermann setzt ein Museumsstatut in Kraft, nach dem das Museum als Einrichtung des Bistums Trier definiert und ein Kuratorium eingerichtet wird.
Der Name wird in "Museum am Dom Trier" geändert.

Oktober 2011
Durch Stadtratsbeschluss vom 29.09.2011 wird der neu gestaltete Platz zwischen Museum und Dom in Bischof-Stein-Platz umbenannt. Die Museumsadresse lautet nun "Bischof-Stein-Platz 1".

April 2012
Markus Groß-Morgen wird zum Direktor des Museums ernannt.

14. August 2018
Gründung des "Freundeskreises des Museums am Dom Trier e.V."

August 2023
Am 1.2.2023 beschloss der Trierer Stadtrat die Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes. Der neue Name des Platzes lautet "Platz der Menschenwürde". Entsprechend hat sich die Museumsadresse geändert.

Geschichte des Gebäudes

Gefängnisbau in den sechziger Jahren mit Dom im Hintergrund

um 1530
Dompropst Johann von Metzenhausen (von 1531-1540 Erzbischof von Trier) baut die Kurie Hünerberg im Renaissancestil

um 1828
Johann Anton Ramboux hält das Aussehen der Kurie, einer der schönsten Renaissancebauten Triers, in zwei Zeichnungen fest

1829
Abriss der sog. Kurie Metzenhausen

1832/33
Neubau der „Königlich preußischen Haftanstalt“ nach Entwurf des Trierer Stadtbaumeisters und Königlichen Bauinspektors Johann Georg Wolff (1789-1861); der Neubau stellt eine Erweiterung des weiter südlich benachbarten Gefängnisses im ehem. Dominikanerkloster dar (um 1902 niedergelegt, heute Bereich des Auguste-Viktoria- und Max-Plank-Gymnasiums)

1876-93
der Gefängnisbau dient als Kaserne

1893-97
bauliche Veränderungen am Gebäude: Einzug von Zwischenwänden, Aufstockung um ein Geschoß

Ab 1897
das Gebäude wird wieder mit Gefangenen belegt (84 Zellen)

1933 - 1945
Das Gefängnis wird ab Mai 1940 zur Durchgangsstation für politische Gefangene, Juden und Regimegegner, die aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und England über Trier in die deutschen Konzentrationslager deportiert wurden. Zur Erinnerung an zwei der Gefangenen, Jean Daligault und Maurice Jay Gould, wurden in den letzten Jahren Stolpersteine vor dem Museumseingang verlegt.

1977
Freiwerden des Gebäudes durch Verlegung der Justizvollzugsanstalt in einen Neubau in Trier-Euren

1982 - 1988
Planung und Ausführung des Um- und Erweiterungsbaues durch den Trierer Diözesanarchitekten Alois Peitz: aus dem Gefängnis wird ein Museum

10. Juni 1988
Neueröffnung des Museums