“Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen”
(2. Brief an die Gemeinde in Korinth 13,13)
Die Idee von Gott als Dreiergemeinschaft (Trinität) wird ursprünglich nicht als Glaubensformel begriffen, sie ist auch nicht das Ergebnis philosophischer Spekulationen. Sie ist vielmehr der Rückschluss auf das Wesen Gottes durch Erfahrungen, die Menschen im Lauf der Geschichte mit Gott gemacht haben. Gott ist in Gemeinschaft der drei Personen eins und teilt sich den Menschen mit als Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Dabei werden die drei „Personen“ nicht mit unserem neuzeitlichen Verständnis als individuelle, subjektive und in ihrer Freiheit zueinander abgegrenzte Persönlichkeiten verstanden. Es liegt vielmehr eine ältere Vorstellung des Personenbegriffs zugrunde: Der Eigenstand der Person ist immer in Verbindung und in Beziehung zu anderen Personen zu sehen.
Vor diesem Hintergrund wird der eine und einzige Gott als sich ereignende Gemeinschaft begriffen - in sich selbst und in seinem Verhältnis zu den Menschen: Dreifaltigkeit als Weg vom Ich über das Du zum Wir, weil Gott in sich Beziehung ist.